Was sind Luftfrachtkontrollen?

Wenn Sendungen per Luftfracht verschickt werden, muss von einem reglementierten Beauftragten sichergestellt werden, dass die Sendung/en keine Gefährdung für andere Personen und für den Luftverkehr darstellen.

Bevor Luftfrachtsendungen an ein Luftfahrtunternehmen ausgeliefert werden erteilt der reglementierte Beauftragte den Status „sicher“ oder „nicht sicher“. Eine nicht-sichere Sendung kann natürlich nicht an ein Luftfahrtunternehmen ausgeliefert werden.

Wenn eine nicht sichere Sendung an einen reglementierten Beauftragten gegeben wird, muss dieser deshalb dafür sorgen, dass der Status der Sendung von „nicht sicher“ zu „sicher“ umgewandelt wird.

Um diesen sicheren Status zu erreichen, muss der reglementierte Beauftragte zugelassene Kontrollmethoden anwenden. Diese Luftfrachtkontrollen dürfen ausschließlich von Kontrollkräften für Fracht und Post (Luftsicherheitskontrollkräften) durchgeführt werden.

Welche Kontrollverfahren gibt es?

Um nicht sichere Luftfrachtsendungen zu kontrollieren und somit „sicher zu machen“ gibt es unterschiedliche Kontrollverfahren. Die am häufigsten eingesetzten Kontrollverfahren sind:

• Durchsuchung von Hand (Beschau) / Statusvergabe: PHS – physical handsearch

• Durchleuchten der Fracht mittels Frachtröntgenanlage / Statusvergabe: XRY

• Partikelproben durch Sprengstoff-Detektionsgeräte / Statusvergabe EDS/ ETD

• Absuche durch Sprengstoff-Spürhunde / Statusvergabe EDD

• Sichtprüfung / Statusvergabe VCK – Visual Check

Wirkung von Sprengstoff

Sprengstoff wird aus einer Zusammensetzung verschiedener chemischer Substanzen erzeugt. Durch das Zusammenführen dieser Substanzen, kann eine schwerwiegende Explosion ausgelöst werden. Wie schwerwiegend diese Explosion ist, ist vom Mischverhältnis der Substanzen abhängig.

Wenn der Sprengstoff entzündet wird, kommt es zur Ausdehnung der Substanzen. Dieses Ereignis wird auch Druckwelle genannt. Es findet auch eine große Hitzeentwicklung statt, da durch die Explosion die bindenden Stoffe freigesetzt werden.

Bei Sprengstoff werden drei Nutzungsarten unterschieden.

  1. Zivile Nutzung von Sprengstoff: Die bekannteste zivile Nutzung ist die Pyrotechnik (Feuerwerk).
  2. Die militärische Nutzung von Sprengstoffen: Diese werden zum Befüllen von militärischen Waffen wie beispielsweise Munition oder Granaten genutzt.
  3. Aber auch für terroristische Zwecke werden militärische- und zivile Sprengstoffe sowie selbst hergestellte Sprengstoffe (Selbstlaborate) verwendet. Hierbei handelt es sich um sogenannte unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichten (USBV).

Der Sprengstoff wirkt durch eine chemische Verbindung, die unter bestimmten Bedingungen eine gewaltige Energiemenge freisetzt.

Dunkelalarm

Wenn unsichere Luftfrachtsendungen einer Frachtkontrolle unterzogen werden und dazu geröntgt werden, kann es dazu kommen, dass auf dem Bildschirm des Röntgengerätes ein Schwarzbild angezeigt wird. Dieses Schwarzbild wird Dunkelalarm genannt.

Der Dunkelalarm tritt ein, wenn die Fracht eine Materialeigenschaft aufweist, die den Gegenstand auf dem Bildschirm des Röntgengerätes teilweise schwarz erscheinen lässt und dahinterliegende Gegenstände nicht mehr sichtbar sind.

Bei einem Dunkelalarm, bzw. Schwarzbild muss die Fracht geöffnet und per Hand durchsucht werden.

Dunkelalarm / Was ist Absorption?

Der Begriff Absorption wird in Bezug auf die Kontrolle per Röntgentechnik angewandt. Es ist die Fähigkeit eines Gegenstandes, abhängig von der Dichte, mehr oder weniger Strahlung aufzunehmen.

Je dichter das Material, umso dunkler wird die jeweilige Farbe (Materialart) am Monitor der Frachtröntgenanlage angezeigt.

Kontrollverfahren – Was bedeuten EDD und SSHT?

EDD ist die Abkürzung für Explosive Detection Dogs, dem englischen Begriff für Sprengstoffspürhunde.

EDD ist eine Kontrollmethode für Luftfrachtsendungen. Es handelt sich um speziell ausgebildete Sprengstoffspürhunde.

SSHT ist die Bezeichnung für Sprengstoffspürhundeteam. Dieses besteht aus einem ausgebildeten Hundeführer und einem Sprengstoffspürhund.

Kontrollverfahren – Was bedeutet ETD?

ETD ist die Abkürzung für Explosive Trace Detection, dem englischen Begriff für Sprengstoff-Spurendetektoren.

ETD sind Sprengstoffspurendetektoren (Geräte), die als zusätzliche Kontrollmethode bei Luftfrachtsendungen eingesetzt werden.

Umgangssprachlich werden diese auch als Sniffer bezeichnet. Es gibt mobile Sniffer und feste Sniffer (je nach Hersteller und Genehmigung).

Während mobile Sniffer / ETD Geräte an unterschiedlichen Standorten eingesetzt werden können, verbleiben feste Sniffer grundsätzlich nur an einem Standort.

Die ETD Kontrolle ist nicht als alleinige Kontrollmaßnahme zugelassen sondern ist ein zusätzliches Kontrollmittel für Kontrollmethoden, die als alleinige Kontrollmaßnahme zugelassen sind. Beispielsweise kann physical Handsearch oder Visual Check mit ETD Kontrolle ergänzt werden.

Kontrollverfahren – Was ist PHS?

PHS ist die Abkürzung für „Physical Handsearch“.

Physical Handsearch ist eine Kontrollmethode für Luftfrachtsendungen, bei der die Fracht per Hand durchsucht wird.

Die Kontrollmethode PHS (vormals HS – Handsearch genannt) ist als alleinige Kontrollmethode zugelassen.

Die Durchsuchung per Hand wird meistens bei Luftfrachtsendungen angewandt, die zu groß oder zu schwer für Frachtröntgenanlagen sind oder einen Dunkelalarm auslösen.

Kontrollverfahren – Was ist XRY?

XRY vormals XRAY ist das Screening/Durchleuchten von Gegenständen per Röntgentechnik mit einer Frachtröntgenanlage. XRY ist die englische Abkürzung für Röntgen(-strahlung).

Die Kontrolle per Röntgentechnik ist als alleinige Kontrollmaßnahme zugelassen und das am häufigsten verwendete Kontrollverfahren für Luftfrachtsendungen.

Sollte die Fracht aufgrund der Beschaffenheit nicht geröntgt werden können (zu groß oder schwer) oder beim Röntgen einen Dunkelalarm auslösen, muss diese durch andere geeignete Kontrollmethoden kontrolliert werden. Dafür kommt z.B. PHS / physical Handsearch / Durchsuchung per Hand in Frage.

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