Durchbruch in den Tarifverhandlungen: Verbesserungen für die Beschäftigten in der Luftsicherheit

Nach intensiven und kontrovers geführten Tarifverhandlungen, die auch von Warnstreiks begleitet wurden, gibt es gute Nachrichten für die 25.000 Beschäftigten an den Luftsicherheitskontrollstellen in Deutschland. Am 16. Mai 2023 erzielten die Tarifvertragsparteien BDLS (Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen), ver.di (Vereinte Dienstleistungs­gewerkschaft) und dbb beamtenbund und tarifunion eine Einigung zu den Themen Zeitzuschläge und Führungskräftezulagen.

Die Luftsicherheitsunternehmen beschäftigen rund 25.000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter an den Verkehrsflughäfen Deutschlands.

Die vereinbarten Änderungen treten in verschiedenen Phasen in Kraft und sind wie folgt gegliedert:

Änderungen ab 17. Mai 2023:

  • Der Feiertagszuschlag wird von 100 % auf 125 % erhöht.
  • Pfingst- und Ostersonntag werden wie Feiertage behandelt.

Änderungen ab 1. Juni 2023:

  • Der Nachtzuschlag wird an Sonn- und Feiertagen zusätzlich zum Sonn- und Feiertagszuschlag gewährt.
  • Der Sonntagszuschlag wird von 40 % auf 50 % erhöht.

Änderungen ab 1. Juli 2023:

  • Der Nachtzuschlag steigt von 15 % auf 20 % in der Zeit von 22 bis 6 Uhr.
  • Einführung von Führungskräftezulagen: zertifizierte Aufsichtspersonen der Ebene 1 erhalten 1,75 €, Führungskräfte der Ebene 1 erhalten 2,50 €, Führungskräfte der Ebene 2 erhalten 3,50 € und zertifizierte Ausbilder erhalten 2,50 €.

Änderungen ab 1. Januar 2024:

  • Das Zeitfenster für die Nachtarbeit wird auf 21-6 Uhr erweitert.

Änderungen ab 1. Januar 2025:

  • Der Nachtzuschlag steigt auf 25 % und das Zeitfenster für die Nachtarbeit wird auf 20-6 Uhr erweitert.

Trotz der erzielten Fortschritte gab es auch Kritik. Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper bedauerte, dass es zu keiner Einigung auf höhere Zuschläge bei Mehrarbeit gekommen sei. “Das wäre angesichts der bevorstehenden Reisewelle das richtige Signal gewesen, um dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen”, erklärte er laut einer Mitteilung.

Zum Ende des Jahres stehen weitere Verhandlungen zu einem neuen Entgelttarifvertrag an. Dabei wird es dann um Gehaltserhöhungen gehen. Trotz der Herausforderungen ist dieser Durchbruch ein bedeutender Schritt hin zu verbesserten Arbeitsbedingungen in der Luftsicherheitsbranche. Wir bleiben dran und halten Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.